Freitag, 15. Februar 2013

BUCHSCHAFTEN


Wenn Menschen die ähnliche Weltanschauungen und ähnliche Interessengebiete haben, leichter zueinander finden könnten, würden sie eventuell Tatkräftiger und in der Tat vielleicht sogar erfüllter in ihren Leben. Menschen die ähnliche Bücher als gut oder interessant empfinden haben vielleicht mehr gemeinsam, als viele andere Gemeinsamkeiten. Die Idee, dass die Bibliotheksnutzer zu manchen Büchern ihre Emailadresse hinterlassen können, so dass sie von anderen Bibliotheksnutzer die sich von dem gleichen Buch haben faszinieren liessen, kontaktiert werden, wäre mein Konzept. Warum? Weil ich in einer Gesellschaft leben will dessen Bürger nicht einsam sind, sondern ihre Seelenfreunde gefunden haben und so, erfüllter.

Kurz um: Wenn ich ein Buch gelesen habe, und es toll finde, oder aber gerne darüber mich mit Anderen unterhalten will und mich frage, mit wem ich wohl in dieser Stadt mich um dieses Buch treffen könnte, würde ich gerne eine Möglichkeit haben, das zu tun. Ich würde in Online-Katalog der Bibliothek BUCHSCHAFT Feld dieses Buches anklicken und sehen, ob einer sein Email hinterlassen hat. Wenn nicht, würde ich einfach der erste sein, um mich irgendwann mal zu freuen, einen Buchschaft kennenzulernen.

Das Projekt ist nicht mehr ein Softwareentwicklung zu der Onlineplattform der Bibliothek.


Background zu dieser Konzept:

Ich war fünfzehn und war verliebt in Einem, den ich gar nicht kannte.
In der Bibliothek meiner Schule,
an dem Internat, in dem ich drei Jahre meines Lebens verbracht habe,
habe ich einen Jungen geliebt
der höchstwahrscheinlich schon lange nicht mehr in meinem Alter war.
In den Büchern bin ich ihm gefolgt und habe ihn immer wieder getroffen.

Ich konnte ihn wegen der Spuren, die er auf den Büchern hinterließ, erkennen.
Er hatte immer wieder den Büchern
zu agieren, etwas mitzuteilen, etwas von sich zu geben.
Er machte immer Notizen um seine Gedanken festzuhalten.
Allerdings das in den Büchern.

Ich weiß nicht, ob es ihm bewusst war,
dass das was er schrieb,
für ihn in irgendeiner Art verloren war.
Ich weiß nicht ob es ihm bewusst war,
dass Manche,
oder zu mindestens eine Andere,
dies Alles zu lesen bekommen und mit ihm ein Verwandtschaft aufbauen würde.
Ich wusste nicht mehr über ihn,
als die Spuren die er auf dem Büchern hinterließ,
die ich immer wieder,
zu verstehen probierte.

Ich liebte,
wie er mit den Büchern in solch einen starken Kontakt trat,
und wie freizügig er seine Gedanken, Gefühle, Ideen und Meinungen
äußerte und sie verschenkte.
Und so passierte es,
dass ich mich in ihm verliebte.
So sehr, dass ich in den verstaubten Regalen nach seinen Büchern suchte,
nach den Büchern die er gelesen hatte,
und war jedes mal so glücklich,
als hätte ich ihn noch einmal getroffen.
Ich dürfte über seine Spuren,
während ich die Bücher las ihm begleiten,
von ihm begleitet werden
und Zeit mit ihm verbringen.“
Ninel ÇAM



Dies sind manipulierte Bilder einer Online-Bibliotheks-Katalog, um Ihnen die Idee verständlicher zu machen.




Jedes Buch, wie jedes Kunstwerk, vervollkommnet sich erst
mit seinem Leser, seinem Betrachter oder seinem Zuschauer.“