Dienstag, 20. November 2012

FabrikA

FabrikA – NINEL ÇAM
a performance for TV
work in progress


(Text von off gesprochen)

Eine Sprache zu haben ist entscheidend für das menschliche Dasein.

Vielleicht ist es einer der wichtigsten Qualitäten die das menschliche Dasein ausmacht. 

Allerdings haben wir nicht nur EINE Sprache.

Für unser Ausdruck bedienen wir unterschiedlichsten Sprachen.

Sprachen für den wir die Gegebenheiten unserer Körper eingehen, erforschen, erkundigen, ausarbeiten, differenzieren und für unsere Ausdruck einsetzen. 

Hauptsache wir haben was zu sagen. 

Dann können wir eine Sprache einsetzen um zu kommunizieren. Um ein Verbindung mit unsere Umwelt aufzubauen. Oder überhaupt mit uns selbst. Um das was wir wahrnehmen und das was wir erleben zu reflektieren. 

Oder wir setzen gleich mehrere Sprachen ein. Warum nicht? Neden olmasin? Belki de farkli dilleri kullanarak dünyaya seslenmek istiyorsunuz. Veya sevdiginiz bir insanla hislerinizi paylasmak. Eine Sprache mag Ihnen nicht ausreichen. Das kann ich all zu gut nachvollziehen.  Denn alle Sprachen haben ihre sehr eigene bestimmte Art und Weise in den Gedankenwelten, ja sogar in Gefühlswelten sich zu bewegen. Es sind wie unterschiedliche Kreaturen, die sich Grund unterschiedlich bewegen. Der Eine hat doppelt so viel Gelenke wie der Andere. Der Andere ist so was von muskeliös. Wieder andere bewegt sich wie Wasser. Mit der Einen zu sprechen ähnelt sich als würde man mit Backsteinen bauen. Noch ein Andere ist wie aus eine Knetmasse.

Wenn man diese Sprachen für den eigenen Ausdruck sich bedienen will, ist es als würde man in den Wesen dieser Kreaturen hinein schlüpfen. So gelingt es Einem sich in wunderbar unterschiedlichsten Art und Weise in den Gedanken, Gefühlen und Reflektionen zu bewegen. Bir dile sahip olmak ne kadar olaganüstü bir yeti. Duygularini, düsüncelerini, hayallerini bir dil araciligi ile disa vurmak. Dünyaya acilmak. Baskalari ile paylasmak. Iletisime gecmek. Sanki Hayat bu yeti ile baslamis gibi. 

Doch denken Sie bloß nicht, dass ich nur von der verbalen Sprache spreche. Oder der schriftlichen. Ich spreche nicht nur von Deutsch, oder Türkisch. But neither do I speak just about English, French, Chinese, Kisuali or any other language. These are just some possibilities, allerdings wunderbare Möglichkeiten, between many other. The human being has so many languages with which he can look for his expression and for communicating himself. 

Dünya güzel. Yasam birer hediye hepimize ayri ayri. Insan olmak olaganüstü bir tad. Olaganüstü bir yeti. Doch das Leben ist nicht leicht, ist nicht immer voller Genuß oder Würde. Das Leben hat Facetten, die ich hier auf der Stelle so gerne aus'm Leben der Menschheit heraus bannen wollen würde. But no. I am not 'a god' and I have no interest to play one. Alors je me décide pour faire mon mieux pour être un homme. Moi. Je suis un homme, entre vous tous. Moi, je me décide pour cherche, pour vivre des qualités de être en homme. Je crois que il commence avec letting the life pass through you.
Das Leben zu leben. Das Leben durch sich durchfließen zu lassen. Insan olmak. Insan. Hayati doya doya yasamak. Hayatin hakkini vermek. This is my target. Das ist mein Bedüfrnis. C'est comme je veux vivre. Ce le façon de vivre qui j'appelle LA VIE.

Deswegen bin ich sehr interessiert an den Ausdrucksmöglichkeiten meines Daseins, meine Gegebenheiten. Deswegen ist es für mich wichtig mit unterschiedlichsten Möglichkeiten das Leben zu begegnen, es durch mich fließen zu lassen. Und wieder mit unterschiedlichsten Möglichkeiten meine Mitmenschen zu begegnen. Deswegen bin ich ein Künstlerin. Iste bu sebepten ötürü ben bir Sanatciyim. C'est la raison pourquoi je sui un artiste. Because I need to, I have to make the best of the life which I consider as a present to me. 

Die Stimme, der Gesang, die Sprache, das Gespräch wie könnte ich ohne diese Ausdrucksmöglichkeiten. Das Bewegung, der Tanz, das Leibliche Ausdruck ist die materialisierte Poesie die das Leben mit all ihren Schmerzhaften Facetten am leichtesten, doch am stärksten zum Kultur verdauen kann. Wie kann ich, wie könnte ich den einen oder den anderen vernachlässigen.

Ganz absichtlich bin ich in meinem Gespräch von einer Sprache zu der Anderen gesprungen. Sie haben es sicherlich bemerkt. Ich beherrsche keine andere Sprachen.
Wie gerne würde ich noch paar andere Sprachen sprechen können. Noch paar der hunderte von Sprachen die auf unsere Welt von unterschiedlichen Völker gesprochen werden. So gerne würde ich das können. Ich liebe das Musik die mir wild fremde Sprachen zum hören geben. Ich liebe es wenn ich in öffentlichen Räumen Menschen unterschiedlichster Herkunft in ihrer eigene Sprache erleben darf. Ich genieße es als würde ich die wunderbarsten Kompositionen zum Gehör bekommen. Aber nein. Ich verstehe oft nichts. Gar nichts. Viellicht ging es Ihnen gerade ähnlich. Als ich von eine Sprache zu der anderen gewechselt habe. Als sie erst durch die Übersetzung, den Sie als Untertitel zu lesen bekamen, verstanden haben was ich sage. Ja. Ich habe das absichtlich gemacht. Weil ich Ihnen den Grund in dieser Art und Weise offenbaren wollte. Es klar zeigen warum ich eine Tänzerin bin. Weil ich die Unmittelbarkeit der tänzerische Sprache so sehr schätze. Das was ich tue, wenn ich tanze, fühlt sich für mich so was von echt an. Ich meine, dass ich beim Tanzen kein Übersetzer zwischen mir und mein Publikum brauche. Und genau dieser Eigenschaft der Tanz jubiliere ich so sehr, als würde ich würde ich in einer Welt angekommen sein, wo es keine Trennung der Nationen gibt,Trennung der Völker. Denn alle sind ja Menschen. Und alle die mit denen ich über mein Tanz kommuniziere könnten mich verstehen. Ich glaube zu mindestens daran.

Kennen Sie das Roman 'Alexis Sorbas' von Nikos Kazantzakis. Da sagt der Alexis zu seinem Freund, dass er glaube, dass wenn Götter unter sich kommunizieren wollen, dass sie sicherlich dies TANZEND tun. Genau das ist es warum Tanz für mich ein sehr besonderen Stellenwert hat. Ich meine dass der Mensch durch Tanz seine göttliche Seite am nähsten kommt.

Das ist auch der Eigenschaft der Tanz, den ich erlebe, wenn ich tanze um mich selbst zu begegnen. Um das Leben, den ich zu leben habe, gerecht zu werden. Um es verdauen zu können und um in ihn kreativ tätig zu sein. Tanz ist für mich mein Dasein, ohne ich dieses Leben nicht überleben könnte. Und wie bemerkt, ich spreche noch nicht von gesehen werden, oder Publikum haben. Nicht zu anderen Menschen sprechen. Es ist vor Allem die Sprache mit dem ich mich selbst begegne. Mit mir selbst kommuniziere.

Sie werden vielleicht erstaunen, doch ich zähle das Gesang, die Stimme auch zur Tanz. Wenn ich singe, tanze ich. Es ist zwar nicht mein ganzes Körper der tanzt, sondern der Tanz ist an bestimmten Organen konzentriert, doch das ist für mich Tanz.

Und ja das Performance. Performance Kunst. Als ich diese Kunstrichtung für mich entdeckt hatte, und das ist nicht lange her, war ich überglücklich. Weil es genau die Möglichkeiten mir eröffnete zu erleben, die mir in meinem Wesen am meisten fehlte.

Ich nehme Alles immer Todernst wahr. Und ehrlich gesagt leide ich sogar bischen darunter. Die Leichtigkeit und das Humor fehlen mir. In meiner Familie, bin ich immer das Publikum für die wunderbarsten Momente der Humorvollen Offenbarungen meiner Eltern und Schwestern gewesen. Sie waren abwechselnd die Kabarettisten, ich im der Zuschauer. Immer Zuschauerin, immer die, die dich zu Tode lacht. Ich war glücklich, zügig beschenkt von Ihnen mit freudevollen Momente. Und sie hatten einen treuen Fan wie mich. Aber warum konnte ich das Leben in seine Leichtigkeit nicht erfassen und ausdrücken? Fehlte mir etwas oder habe ich mir das nicht erlauben können?

Wahrscheinlich weil Humor sehr leicht zu eine Banalität abrutschen kann. Doch mit PerformanceKunst, da war es, was ich brauchte. Die sehr geprägte Scharfsinnigkeit die in diese Kunstrichtung, in Performance innewohnt erlaubte mir, dass auch Humor in meinen Werken sich platziert.

Nein. Ich werde jetzt nicht erzählen was PerformanceKunst ist. Dafür können Sie googlen. Doch ich erzähle Ihnen gerne von 'meiner Performance'. Was Performance mir bedeutet. Wissen Sie, wie auch Liebe, ist auch Kunst für jeden Mensch exklusive geschneidert. Es ist das was sie aus ihn machen. 'Mein Performance' ähnelt sich ein bisschen den Menschen, die die Normen der Gesellschaft, der Tradition, der Gegebenheiten, wegen eine geistige Krankheit nicht mehr erfüllen können. Menschen die in öffentlichen Räumen andauernd mit sich selbst sprechen haben sie sicherlich erlebt. (Apropos, ich finde es sehr witzig, dass ich inzwischen immer schnell mal ans Ohr von Menschen hinsehe, um festzustellen, ob sie unter eine geistige Krankheit leiden, oder halt nur telefonieren.) Das können Sie als Bild nehmen. Ich meine die Geisteskranken nicht die die telefonieren. Die die telefonieren haben sich ja inzwischen fast zu einen Norm verwandelt. Nein, ich meine die, die die Regeln einfach nicht wahrnehmen oder schlicht aus nicht eingehen. Das Grundgefühl die ich bei meinen Performances erlebe ist genau das: Ausserkraftsetzung der Normen, der Regeln. Sie unwichtig und irrelevant ernennen und das was ich zu sagen habe, in seiner direkteste Art und Weise zum Ausdruck bringen. Dafür ist eine Selbstcourage angesagt. Denn auch wenn die Normen, die gebrochen werden sollen, um die Aussage zu treffen nicht Bahnbrechend sind, oder auch keine Riesenschritte, sondern eher die Bemühungen noch nicht normierten Versuchen kleine Kinder um etwas zu erkennen ähneln, sie müssen eine konzentrierte Kraft in sich tragen.

Ich glaube, es ist nicht einfach 'das Performance als Künstlerisches Disziplin' zu verstehen, ohne dass man einige Performances erlebt hat. Gerade deswegen habe ich mich entschlossen, mit diese Art und Weise Sie zu begegnen, wie Sie mich jetzt seit paar Minuten zu erleben hatten.

Wie oft haben Sie ein Gesicht und nur ein Gesicht einer Person so lange und so nah auf ihren Bildschirm erlebt? Sehnen Sie sich nicht in ihren Leben nach Beziehungen, auch wenn es nur im Fernsehen ist, wo ein Person ihnen minutenlang in die Augen sieht?

Ich meine dass Liebe nur da erwachen und erblühen kann, wo die Momente den sie erleben das Gefühl von Ewigkeit trägt.

Dieses Performance ist mein bescheidene Kritik, den ich das sich weit breitende Medienkonsum bringen will.

Ich verstehe es all zu gut wie attraktive es ist von einer Sendung zu den anderen wechseln zu können. Zu zappen. Oder wie dynamisch und lebendig es sich anfühlt jede paar Sekunden ein Schnitt in dem Bild zu erleben den wir uns ansehen.

Nichts soll langweilig sein.

Ich befürchte wir fragmentieren, zerschneiden, zerschnippeln unser Leben bis wir keins mehr haben. Kein Leben der aufrichtig lebendig ist. Ich befürchte unsere Kinder werden es umso schwerer haben, wenn wir Ihnen das Genuss der Ruhe, der Hingabe, und der Sorgfalt um Momente zu erschaffen die Ewigkeiten in sich tragen, zu ihren Leben nicht mitgeben. Wenn wir die Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung als Boden der Liebe nicht erkennen lassen.

Nehmen Sie sich die Zeit um in die Augen ihres Lebens zu sehen.

Nehmen Sie sich die Zeit um mit ihren Augen Menschen den Sie lieben zu berühren, zu lieben.

Nehmen Sie sich die Zeit erstmal nur 'da' zu sein.