FabrikA
– NINEL ÇAM
a performance for TV
work in progress
a performance for TV
work in progress
(Text
von off gesprochen)
Eine
Sprache zu haben ist entscheidend für das menschliche Dasein.
Vielleicht
ist es einer der wichtigsten Qualitäten die das menschliche Dasein
ausmacht.
Allerdings
haben wir nicht nur EINE Sprache.
Für
unser Ausdruck bedienen wir unterschiedlichsten Sprachen.
Sprachen
für den wir die Gegebenheiten unserer Körper eingehen, erforschen,
erkundigen, ausarbeiten, differenzieren und für unsere Ausdruck
einsetzen.
Hauptsache
wir haben was zu sagen.
Dann
können wir eine Sprache einsetzen um zu kommunizieren. Um ein
Verbindung mit unsere Umwelt aufzubauen. Oder überhaupt mit uns
selbst. Um das was wir wahrnehmen und das was wir erleben zu
reflektieren.
Oder
wir setzen gleich mehrere Sprachen ein. Warum nicht? Neden olmasin?
Belki de farkli dilleri kullanarak dünyaya seslenmek istiyorsunuz.
Veya sevdiginiz bir insanla hislerinizi paylasmak. Eine Sprache mag
Ihnen nicht ausreichen. Das kann ich all zu gut nachvollziehen. Denn
alle Sprachen haben ihre sehr eigene bestimmte Art und Weise in den
Gedankenwelten, ja sogar in Gefühlswelten sich zu bewegen. Es sind
wie unterschiedliche Kreaturen, die sich Grund unterschiedlich
bewegen. Der Eine hat doppelt so viel Gelenke wie der Andere. Der
Andere ist so was von muskeliös. Wieder andere bewegt sich wie
Wasser. Mit der Einen zu sprechen ähnelt sich als würde man mit
Backsteinen bauen. Noch ein Andere ist wie aus eine Knetmasse.
Wenn
man diese Sprachen für den eigenen Ausdruck sich bedienen will, ist
es als würde man in den Wesen dieser Kreaturen hinein schlüpfen. So
gelingt es Einem sich in wunderbar unterschiedlichsten Art und Weise
in den Gedanken, Gefühlen und Reflektionen zu bewegen. Bir dile
sahip olmak ne kadar olaganüstü bir yeti. Duygularini,
düsüncelerini, hayallerini bir dil araciligi ile disa vurmak.
Dünyaya acilmak. Baskalari ile paylasmak. Iletisime gecmek. Sanki
Hayat bu yeti ile baslamis gibi.
Doch
denken Sie bloß nicht, dass ich nur von der verbalen Sprache
spreche. Oder der schriftlichen. Ich spreche nicht nur von Deutsch,
oder Türkisch. But
neither do I speak just about English, French, Chinese, Kisuali or
any other language. These are just some possibilities, allerdings
wunderbare Möglichkeiten, between many other. The human being has so
many languages with which he can look for his expression and for
communicating himself.
Dünya
güzel. Yasam birer hediye hepimize ayri ayri. Insan olmak olaganüstü
bir tad. Olaganüstü bir yeti. Doch das Leben ist nicht leicht, ist
nicht immer voller Genuß oder Würde. Das Leben hat Facetten, die
ich hier auf der Stelle so gerne aus'm Leben der Menschheit heraus
bannen wollen würde. But no. I am not 'a god' and I have no interest
to play one. Alors
je me décide pour faire mon mieux pour être un homme. Moi. Je suis
un homme, entre vous tous. Moi, je me décide pour cherche, pour
vivre des qualités de être en homme. Je crois que il commence avec
letting the life pass through you.
Das
Leben zu leben. Das Leben durch sich durchfließen zu lassen. Insan
olmak. Insan. Hayati doya doya yasamak. Hayatin hakkini vermek. This
is my target. Das ist mein Bedüfrnis. C'est
comme je veux vivre. Ce le façon de vivre qui j'appelle LA VIE.
Deswegen
bin ich sehr interessiert an den Ausdrucksmöglichkeiten meines
Daseins, meine Gegebenheiten. Deswegen ist es für mich wichtig mit
unterschiedlichsten Möglichkeiten das Leben zu begegnen, es durch
mich fließen zu lassen. Und wieder mit unterschiedlichsten
Möglichkeiten meine Mitmenschen zu begegnen. Deswegen bin ich ein
Künstlerin. Iste bu sebepten ötürü ben bir Sanatciyim. C'est
la raison pourquoi je sui un artiste. Because
I need to, I have to make the best of the life which I consider as a
present to me.
Die
Stimme, der Gesang, die Sprache, das Gespräch wie könnte ich ohne
diese Ausdrucksmöglichkeiten. Das Bewegung, der Tanz, das Leibliche
Ausdruck ist die materialisierte Poesie die das Leben mit all ihren
Schmerzhaften Facetten am leichtesten, doch am stärksten zum Kultur
verdauen kann. Wie kann ich, wie könnte ich den einen oder den
anderen vernachlässigen.
Ganz
absichtlich bin ich in meinem Gespräch von einer Sprache zu der
Anderen gesprungen. Sie haben es sicherlich bemerkt. Ich beherrsche
keine andere Sprachen.
Wie
gerne würde ich noch paar andere Sprachen sprechen können. Noch
paar der hunderte von Sprachen die auf unsere Welt von
unterschiedlichen Völker gesprochen werden. So gerne würde ich das
können. Ich liebe das Musik die mir wild fremde Sprachen zum hören
geben. Ich liebe es wenn ich in öffentlichen Räumen Menschen
unterschiedlichster Herkunft in ihrer eigene Sprache erleben darf.
Ich genieße es als würde ich die wunderbarsten Kompositionen zum
Gehör bekommen. Aber nein. Ich verstehe oft nichts. Gar nichts.
Viellicht ging es Ihnen gerade ähnlich. Als ich von eine Sprache zu
der anderen gewechselt habe. Als sie erst durch die Übersetzung, den
Sie als Untertitel zu lesen bekamen, verstanden haben was ich sage.
Ja. Ich habe das absichtlich gemacht. Weil ich Ihnen den Grund in
dieser Art und Weise offenbaren wollte. Es klar zeigen warum ich eine
Tänzerin bin. Weil ich die Unmittelbarkeit der tänzerische Sprache
so sehr schätze. Das was ich tue, wenn ich tanze, fühlt sich für
mich so was von echt an. Ich meine, dass ich beim Tanzen kein
Übersetzer zwischen mir und mein Publikum brauche. Und genau dieser
Eigenschaft der Tanz jubiliere ich so sehr, als würde ich würde ich
in einer Welt angekommen sein, wo es keine Trennung der Nationen
gibt,Trennung der Völker. Denn alle sind ja Menschen. Und alle die
mit denen ich über mein Tanz kommuniziere könnten mich verstehen.
Ich glaube zu mindestens daran.
Kennen
Sie das Roman 'Alexis Sorbas' von Nikos Kazantzakis. Da sagt der
Alexis zu seinem Freund, dass er glaube, dass wenn Götter unter sich
kommunizieren wollen, dass sie sicherlich dies TANZEND tun. Genau das
ist es warum Tanz für mich ein sehr besonderen Stellenwert hat. Ich
meine dass der Mensch durch Tanz seine göttliche Seite am nähsten
kommt.
Das
ist auch der Eigenschaft der Tanz, den ich erlebe, wenn ich tanze um
mich selbst zu begegnen. Um das Leben, den ich zu leben habe, gerecht
zu werden. Um es verdauen zu können und um in ihn kreativ tätig zu
sein. Tanz ist für mich mein Dasein, ohne ich dieses Leben nicht
überleben könnte. Und wie bemerkt, ich spreche noch nicht von
gesehen werden, oder Publikum haben. Nicht zu anderen Menschen
sprechen. Es ist vor Allem die Sprache mit dem ich mich selbst
begegne. Mit mir selbst kommuniziere.
Sie
werden vielleicht erstaunen, doch ich zähle das Gesang, die Stimme
auch zur Tanz. Wenn ich singe, tanze ich. Es ist zwar nicht mein
ganzes Körper der tanzt, sondern der Tanz ist an bestimmten Organen
konzentriert, doch das ist für mich Tanz.
Und
ja das Performance. Performance Kunst. Als ich diese Kunstrichtung
für mich entdeckt hatte, und das ist nicht lange her, war ich
überglücklich. Weil es genau die Möglichkeiten mir eröffnete zu
erleben, die mir in meinem Wesen am meisten fehlte.
Ich
nehme Alles immer Todernst wahr. Und ehrlich gesagt leide ich sogar
bischen darunter. Die Leichtigkeit und das Humor fehlen mir. In
meiner Familie, bin ich immer das Publikum für die wunderbarsten
Momente der Humorvollen Offenbarungen meiner Eltern und Schwestern
gewesen. Sie waren abwechselnd die Kabarettisten, ich im der
Zuschauer. Immer Zuschauerin, immer die, die dich zu Tode lacht. Ich
war glücklich, zügig beschenkt von Ihnen mit freudevollen Momente.
Und sie hatten einen treuen Fan wie mich. Aber warum konnte ich das
Leben in seine Leichtigkeit nicht erfassen und ausdrücken? Fehlte
mir etwas oder habe ich mir das nicht erlauben können?
Wahrscheinlich
weil Humor sehr leicht zu eine Banalität abrutschen kann. Doch mit
PerformanceKunst, da war es, was ich brauchte. Die sehr geprägte
Scharfsinnigkeit die in diese Kunstrichtung, in Performance innewohnt
erlaubte mir, dass auch Humor in meinen Werken sich platziert.
Nein.
Ich werde jetzt nicht erzählen was PerformanceKunst ist. Dafür
können Sie googlen. Doch ich erzähle Ihnen gerne von 'meiner
Performance'. Was Performance mir bedeutet. Wissen Sie, wie auch
Liebe, ist auch Kunst für jeden Mensch exklusive geschneidert. Es
ist das was sie aus ihn machen. 'Mein Performance' ähnelt sich ein
bisschen den Menschen, die die Normen der Gesellschaft, der
Tradition, der Gegebenheiten, wegen eine geistige Krankheit nicht
mehr erfüllen können. Menschen die in öffentlichen Räumen
andauernd mit sich selbst sprechen haben sie sicherlich erlebt.
(Apropos, ich finde es sehr witzig, dass ich inzwischen immer schnell
mal ans Ohr von Menschen hinsehe, um festzustellen, ob sie unter eine
geistige Krankheit leiden, oder halt nur telefonieren.) Das können
Sie als Bild nehmen. Ich meine die Geisteskranken nicht die die
telefonieren. Die die telefonieren haben sich ja inzwischen fast zu
einen Norm verwandelt. Nein, ich meine die, die die Regeln einfach
nicht wahrnehmen oder schlicht aus nicht eingehen. Das Grundgefühl
die ich bei meinen Performances erlebe ist genau das:
Ausserkraftsetzung der Normen, der Regeln. Sie unwichtig und
irrelevant ernennen und das was ich zu sagen habe, in seiner
direkteste Art und Weise zum Ausdruck bringen. Dafür ist eine
Selbstcourage angesagt. Denn auch wenn die Normen, die gebrochen
werden sollen, um die Aussage zu treffen nicht Bahnbrechend sind,
oder auch keine Riesenschritte, sondern eher die Bemühungen noch
nicht normierten Versuchen kleine Kinder um etwas zu erkennen ähneln,
sie müssen eine konzentrierte Kraft in sich tragen.
Ich
glaube, es ist nicht einfach 'das Performance als Künstlerisches
Disziplin' zu verstehen, ohne dass man einige Performances erlebt
hat. Gerade deswegen habe ich mich entschlossen, mit diese Art und
Weise Sie zu begegnen, wie Sie mich jetzt seit paar Minuten zu
erleben hatten.
Wie
oft haben Sie ein Gesicht und nur ein Gesicht einer Person so lange
und so nah auf ihren Bildschirm erlebt? Sehnen Sie sich nicht in
ihren Leben nach Beziehungen, auch wenn es nur im Fernsehen ist, wo
ein Person ihnen minutenlang in die Augen sieht?
Ich
meine dass Liebe nur da erwachen und erblühen kann, wo die Momente
den sie erleben das Gefühl von Ewigkeit trägt.
Dieses
Performance ist mein bescheidene Kritik, den ich das sich weit
breitende Medienkonsum bringen will.
Ich
verstehe es all zu gut wie attraktive es ist von einer Sendung zu den
anderen wechseln zu können. Zu zappen. Oder wie dynamisch und
lebendig es sich anfühlt jede paar Sekunden ein Schnitt in dem Bild
zu erleben den wir uns ansehen.
Nichts
soll langweilig sein.
Ich
befürchte wir fragmentieren, zerschneiden, zerschnippeln unser Leben
bis wir keins mehr haben. Kein Leben der aufrichtig lebendig ist. Ich
befürchte unsere Kinder werden es umso schwerer haben, wenn wir
Ihnen das Genuss der Ruhe, der Hingabe, und der Sorgfalt um Momente
zu erschaffen die Ewigkeiten in sich tragen, zu ihren Leben nicht
mitgeben. Wenn wir die Aufmerksamkeit und Auseinandersetzung als
Boden der Liebe nicht erkennen lassen.
Nehmen
Sie sich die Zeit um in die Augen ihres Lebens zu sehen.
Nehmen
Sie sich die Zeit um mit ihren Augen Menschen den Sie lieben zu
berühren, zu lieben.
Nehmen
Sie sich die Zeit erstmal nur 'da' zu sein.