„ANKA“: Ein Stück gegen Gewalt an Frauen
Ein Ensemble aus fünf türkischstämmigen Frauen nimmt sich dem Thema an, das „uns alle etwas angeht“.
Aus dieser Idee entstanden zunächst Treffen „zum Spaß“ und um sich auspowern zu können. Nun stehen die beiden, und weitere drei weitere Frauen mit türkischem Migrationshintergrund, die im Laufe der Zeit dazu gekommen sind, kurz davor ein Theaterstück über das Thema, dass sie alle verbindet und auch zusammengebracht hat, aufzuführen. Seit Dezember wird dafür wöchentlich geprobt.
"Durch männliche Gewalt Hoffnung verloren"
„Anka“ ist der Name des Stücks. Er beruht auf der türkischen Sage „Zümrüd-ü Anka kuşu“. Der Erzählung nach ist „Anka“ ein Vogel aus der griechischen Mythologie, welcher nach seinem Tod durch Verbrennung, wieder aus seiner eigenen Asche erwacht. Der „Anka“ gilt deshalb als Symbol für Wiederauferstehung und Kraft. „Wir sehen in dieser Erzählung Parallelen zu Frauen, die Gewalt erlebt haben und danach wiederauferstehen müssen“, sagt Kavut Holly, die das Drehbuch für das Stück geschrieben. Anka erzähle die Geschichte von Frauen, denen durch männliche Gewalt jegliche Hoffnung verloren gegangenen ist.
Adaptiert wurde die Erzählung dafür auch mit realen Erzählungen. „Wir haben einen Aufruf in einer Facebook-Gruppe für ausgewanderte türkische Frauen gestartet, und darum gebeten, uns ihre Erlebnisse zu erzählen“, so Kavut Holly. Zahlreiche Frauen taten das auch. „Im Grunde hat jede von uns in ihrem Umfeld eine Frau, die Gewalt erfahren hat. Gewalt an Frauen gibt es überall, egal welche Bildung oder Herkunft man hat“, betont Derya Schubert, die für das Bühnenbild zuständig ist und mehrere Jahre in einem Frauenhaus arbeitete. Vor allem wünscht sie sich, und da stimmen ihr alle anderen ebenfalls zu, dass auch Männer das Stück schauen. „Das geht uns schließlich alle etwas an“, betont Schubert.
Komplettes Stück auf Türkisch
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