Montag, 9. Dezember 2013

Von Duschen und Lachen


Oh mann. Was soll denn das wieder sein? Das ist das zweite mal dass das in diesem Schwimmbad passiert. Auch letztes mal wo ich unter der Dusche war, haben mich drei Mädchen ausgelacht, angelacht, oder hin-gekichert. Oder was man eben es nennen würde. Und jetzt wieder. Eigentlich ist es nicht die übliche Zeit wo Kinder in der Grundschulalter da sind, es ist eher die Zeit wo eher die älteren Damen und Herren ihre Bahnen schwimmen. Dieses Mädchen, die mich ansieht und ständig lacht, ist ein Kind mit Behinderung, die mit ihre, eventuell Großmutter da ist. Schon vorher sind sie mir schon aufgefallen. An ihre Art von Sprechen verstand ich, dass sie kein normales Kind ist. Doch warum musste gerade sie mich jetzt auslachen? Vielleicht, weil etwas an mir tatsächlich komisch ist. Und ein behindertes Kind weis nicht das zu unterdrücken. Vielleicht lag das aber nicht an mir, sondern an diesem Ortschaft, die vielleicht so kleinbürgerlich ist, die mit bisschen Anderssein nicht umgehen kann. Erwachsenen könnten einfach ihre Meinung unterdrücken und sich benehmen, als hätten sie überhaupt kein Problem mit meiner Hautfarbe oder Körperbau oder was weis ich, und die Kinder, die die Weltanschauungen der Erwachsenen um sich herum spiegeln, könnten dies nicht verbergen. Nein. So anders kann ich doch nicht sein, so dass man mich auslachen muss. Vielleicht liegt es daran, dass man in dieser Schwimmbad die Badeanzüge nicht ablegt, und mir was das noch nicht bewusst. Es ist tatsächlich in diesem Schwimmbad so, dass man den Dampfbad mit Badeanzügen besucht. Vielleicht ist es ja mit den Duschen ähnlich und ich hatte einfach kein Acht gegeben. In der Moment war es auch so, dass tatsächlich alle Badeanzüge an hatten. Ich probierte mich zu erinnern erinnern ob ich in dieser Dusche je einen ohne Badeanzüge gesehen habe. Oh mann. Ich wusste nicht. Es nervte. Und dieses Mädchen lachte immer noch komisch und probierte ihre Oma auf mich aufmerksam zu machen.

Eigentlich, dachte ich damals, vor paar Wochen, als die drei Mädchen mich unter der Dusche Minuten lang an-kicherten, dass es an der Gruppendynamik lag. Drei Freundinnen halt, die jeden Nervenkitzel zu ein Unterhaltung verwandeln können. Und ich konnte es nachvollziehen, dass das Andersartigkeit der Frauenkörper, für ein Kind schlicht aus nervenkitzelnd ist. Und dass sie neugierig sind auf das Körper der Frau, in der sie noch hinein wachsen werden. Ich fand es damals irgendwie auch witzig mit den drei Mädels. Sie sahen ja auch ziemlich anders von aneinander aus und irgendwie in ihren Kinderspeck süß. Immer wieder, blinzelte ich mir den Schaum von meiner Augen weg und sah auch ich sie mir an, wo sie dann, sich abrupt beherrschten. Als das Kichern als ein sanftes Lächeln sich auf mich übertrug und ich meine Augen längere Zeit zu hielt und wieder das angenehm warmes Wasser genießen konnte, merkte ich dass sie mich weiterhin beobachteten, allerdings nicht mehr kichernd. Doch was sollte es jetzt wieder sein!

Ich habe mich letztendlich gezwungen gefühlt, mein nackten Körper wortwörtlich anzusehen, um mit einem neutralen Blick zu entscheiden, ob ich wirklich so anders bin. Was sah dieses behindertes Kind an mir, was so komisch ist? Keine Sekunde später, lachten wir zusammen. Und wie. Ihr Gefühl von Lust hatte darauf gewartet, dass ein Anderer sich ihren Lachen anschliesst und kaum war ich dabei, waren wir in einem Lachlust aufgebrochen. Ich hatte total vergessen, dass mein sieben jähriges Kind, an dem Morgen, mit meinem Eyeliner ein großes lachendes Gesicht auf meinem Bauch gezeichnet hatte. Ein Smiley, dessen Mund meinem Bauchnabel ist. Ohne zu wissen, lachte ich sie also stets mit meinem Bauch an. Und sie lachte mich eben stets zurück an.