KENT MASALI: Märchen aus der Stadt
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Orient trifft Okzident oder Oud trifft Elektrogitarre – so wird die Musik der Band KENT MASALI häufig beschrieben. In der Tat ist der Sound des Tübinger Quartetts nur schwer einer bestimmten Musikrichtung zuzuordnen.
Beginnen wir also mit den Anfängen: Aus einer spontanen Jam-Session der heutigen Frontfrau Ninel çam mit dem Oudisten Maiki Mai entstand der Wunsch, öfters gemeinsam Musik zu machen. In Tübingen begann, gemeinsam mit Thomas Maos, die musikalische Reise, die langsam aber sicher in das Projekt KENT MASALI mündete. Das gemeinsame Engagement von Ninel çam, Maiki Mai, Thomas Maos und Jörg Bielfeld zur Eröffnung des Mulitmediaprojektes „Weihrauchland Jemen/Omen 2002“ in Köln legte den Grundstein für die erfolgreiche Bandgeschichte von KENT MASALI. Es folgten Auftritte bei den Französischen Filmtagen 2003 und dem Jazz und Klassik Festival 2004 sowie zahlreiche Konzerte in Stuttgart, Tübingen und Berlin. Mit „OD“ haben KENT MASALI ihr erstes eigenes Album veröffentlicht – eine Mischung as 1001er Nacht und der Urbanität des 21. Jahrhunderts.
Die spannende musikalische Mischung ist stark von den kulturellen Hintergründen der Bandmitglieder geprägt: Die türkische Frontsängerin Ninel çam, die auch als bildende Künstlerin arbeitet, ist in der Türkei, Frankreich und Deutschland aufgewachsen. Ihre Texte schreibt sie vorwiegend in türkischer, aber auch in deutscher und französischer Sprache und verbindet in ihrem Gesang Elemente aus traditionellem türkischem und arabischem Liedgut mit modernem Pop und Performance-Gesang. Thomas Maos, der Gitarrist deutsch-zypriotischer Abstammung bezeichnet seine Musik als zeitgenössische Folklore, eine Mischung aus Rock, Folk und orientalischer Musik. Maiki Mai gehört zu den wenigen westlichen Oud-Spielern, die dieses Instrument wirklich beherrschen. Der Oud ist eine arabische Laute, die als Vorläufer der mittelalterlichen abendländischen Laute gilt. Der Oudist Mai hat sich in zahlreichen Reisen durch Nordafrika und östliche Länder mit der arabischen Kultur vertraut gemacht und lernte sein Instrument bei einem Lehrer aus Syrien. Vierter im Bunde ist der deutsche Schlagzeuger und Percussionist Jörg Bielfeld, der auch von der Folkrock-Band Adaro bekannt ist. Bei KENT MASALI spielt er auf der Cajón, auf deutsch auch Kistentrommel genannt, die häufig im spanischen Flamenco zu hören ist. Er verbindet das Instrument mit seiner Elektronik und erzeugt damit in Echtzeit Loops und Grooves aus der Drum ’n Bass und House Musik, die sich mit dem Naturklang der Cajón zu einem kompletten Schlagwerk mischen.
Die Kombination aller Sprachen, Kulturen und Instrumente mit Ninel çams Gesang ergeben den individuellen Klang von KENT MASALI. Doch welcher Musikrichtung könnten die Märchen aus der Stadt – das ist nämlich die Bedeutung des Bandnamens – nun zugeordnet werden. Ninel çam hat darauf in einem Interview bei urbanum.de eine eindeutig zweideutige Antwort parat: Sie würde ihre eigene CD in einem Musikladen wohl unter der Rubrik Weltmusik suchen, empfindet den Begriff aber nicht wirklich als passend, weil man damit nichts Rockiges oder Grooviges verbindet. So entwickelt sie eine eigene Bezeichnung für die Musik von KENT MASALI: „Fragmente aus E-E-E Musik“, wobei E-E-E Musik als Ethno-Elektro-Experimental Musik verstanden werden möchte. Am besten machen Musikinteressierte sich selbst ein Bild von den orientalisch-okzidentalischen Klängen der Band und ihrer CD „OD“ – vielleicht kommt ja jemandem beim Hören spontan eine neue Musikkategorie in den Sinn.
Weitere Informationen über KENT MASALI sowie Hörbeispiele und Konzertdaten unter www.kentmasali.com